Nachdem Seve und ich im vorigen Post ja schon dargelegt haben, dass die Felspartie um die Flosse ein Juwel ist, muss das an dieser Stelle nochmals betont und mit einer weiteren Kombi gewürdigt werden: Der Goldfisch verläuft bis an die Flosse wie der Walfisch, zieht dann aber zum Bolt von Bamboo’s rechtem Exit und ab dort zum Walfisch-Stand.
Nun sind Kombis ja so eine Sache, Kritiker monieren die Verruchung der alterwürdigen Originallinien, manchmal zu Recht. Doch in diesem Fall muss fast die Frage erlaubt sein, ob der Goldfisch nicht gar die wahrere Linie ist? Denn nach dem Flossenfang verläuft der Walfisch ja (ganz dem alpinistischen Credo des einfachsten Weg folgend) über einen eigentlichen Hüttenweg, wenn auch über einen formidablen Hüttenweg, der dank dem Runout die nötige Würze behält, ehe der Schlussboulder wartet. Es ist aber eine Weile her, dass letztmals Alpinisten an der Falke gesichtet wurden, längst herrscht hier das neoalpinistische Dogma, wonach der Weg das Ziel ist.
Diese moderne Lesart erfordert es, dass die Felsbühne unmittelbar über der Flosse gebührend bespielt wird. Der Goldfisch verläuft darum strikt in der Verlängerung der Flosse mitten durch diesen wunderbaren, mit grandiosen Löchern bestückten Felsteller, ehe er mit luftiger Querung zum Walfisch zurückkehrt. Und das beste dabei: der Runout ist sogar noch weiter als beim Hüttenweg nebenan, was einen ordentlichen Nervenkitzel bietet, denn man muss doch noch kräftig hebeln am Felsteller, um den drohenden weiten Abflug zu vereiteln. Sensationell!
orange = Walfisch
blau = Goldfisch