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BJ goes malle

Um die Saumade ein wenig zu reaktivieren und man dem feucht-trüben November gerne in den Süden entfliehen möchte, schreibe ich hier mein Debut.

Schelkerotti, Flo & Benj Weber in der in der «Cala Varques»

Flo & ich haben uns entschieden, das Office dieses Jahr für den goldenen Oktober an die Cala Serena auf Mallorca zu Verlegen. Mit Corona, zoom & Co. ist das gar nicht mehr so wild. Fazit: tauglich.

Früh morgens bis früher Nachmittag war also jeweils Arbeiten angesagt. Ab 15:00 haben die Finger zu zucken begonnen und die DWS Feierabend-Sessions wurden eingeläutet.

Kurzes DWS (auch Psicobloc genannt) ABC für die unter euch, die noch nie den Reiz verspürt haben, 16 Meter über den tobenden Wellen einen Heel-Toe-Klemmer neben das rechte Ohr zu schwingen um sich dann kurz später nach versagenden Nerven und gepumpten Unterarmen das Hirn mit Salzwasser spülen zu lassen:

Kletterschuhe
Die werden nass. Es lohnt sich also 2-3 Paar dabei zu haben.

Chalkbag
Auch der wird nass. Behelfen kann man sich mit Liquid Chalk oder speziellen, DWS-Bags aus Segelstoff. Nicht zu viel Chalk rein, da man sonst nonstop in den Decathlon Nachschub holen muss.

Projektieren
Beim DWS ist meistens nur Ground-Up möglich. Manchmal kann man das Topout oder sogar den Mittelteil mit Seil auschecken. An den vielen Kalk-Sanduhren auf den Cliffs ist abseilen super möglich. Geheimtipp: Ein Stück Gartenschlauch, gemuggt vom Airbnb als Seilprotection.

Einstieg
Da gibts diverse Möglichkeiten, sie variieren nach Gebiet. Oft sind einfache Abstiegsrouten vorhanden oder Traversen bis zum Start. Abseilen, Boot-Start oder Runterspringen sind auch möglich, ab und zu auch zwingend.

Topo und Sicherheit
Mit dem Rockfax (gibt auch andere) Topo ist man schonmal gut bedient. Da steht das meiste Überlebenswichtige drin.
Ansonsten ein paar Tipps:
1. Nie alleine DWS praktizieren
2. Immer Ausstieg vorher checken
3. Langsam starten, es gibt auch niedrige Spots mit max. 7 Meter Höhe
4. Achte darauf, dass dir immer jemand zuschaut. Bei suboptimaler Landung bist du dafür dankbar.
5. Im Spagat landen solltest du vermeiden, dass wünscht man nieman(n)dem

Übrigens: von einer Klippe zu springen fühlt sich schlimmer an als kontrolliert beim Klettern zu fallen 🙂

So genug gelabert – sind wir auch irgendwo hochgekommen? Die meiste Zeit nicht, einzelne Highlights hat’s aber schon gegeben. Als der starke Schelker zu Besuch war, hat es – trotz diversen Wehwehchen und Bobochen – nach ein paar Angewöhnungstagen wieder in gewohnter Manier 8er gehagelt. So konnte er ‘Smash it In’ 8a flashen und ‘Sisifo’ 8a im ersten Versuch von unten abdrucken. Wobei er beim letzteren den Abschluss-Dyno nach ein paar statischen Grigri Abgängen eingeschliffen hatte. Highlight war bestimmt auch seine Begehung vom weltbekannten ‘Loskot and two smoking barrels’ 8a+. Am gleichen Tag konnte auch ich den Gewaltssprung an der Cova del Diablo abfangen. 😀 Für die dynamischen unter euch: Zertifikat lohnend. Der noch schwerere Links-Ausstieg muss bis nächstes Mal warten.

Benj W. im Loskot

Auch Flo konnte den Ausdauer-Fluch (zumindest vorübergehend) brechen und hat sich diverse 7er hochgefightet. Die Krönung war seine Begehung des Ultraklassikers ‘Afroman’ 7b an der Cova del Diablo.

Erlebnisse gabs viel, Cerveza gabs zu viel und Projekte für nächstes mal sind auch noch vorhanden. Nächstes Jahr wieder? Hoffen wir’s! BJ goes Malle 2.0.

Und nun noch ein paar Bilder, weil ihr wahrscheinlich sowieso alle viel zu faul seid um bis hierher zu lesen:

Kampf gegen die Schwerkraft

Danke Dominik!

http://bazonline.ch/basel/land/Basler-Jura–Kampf-gegen-die-Schwerkraft/story/16579577

Keine Frage – die Felswände des Basler Jura können nicht mit alpinen Dimensionen mithalten. Oft ragen die Flühe nicht einmal über den Wald hinaus. Basels Hausberg, der Gempen, wartet mit einem Felsriegel «in Gipfelnähe» auf, aber wirklich imposant ist das nicht. Dennoch wird im Basler Jura viel und auf hohem Niveau geklettert, auch am Gempen. Einige Gebiete erlangten gar weltweite Aufmerksamkeit, als hier neue Massstäbe gesetzt wurden.

Kaum Gefahren, trotzdem schwierig

Die Kletterei im Basler Jura kann nicht verglichen werden mit jener an der Eiger-Nordwand. Es sind nicht etwa Steinschlag, Wetterumstürze oder blockierte Rückzüge, welche die Schwierigkeiten ausmachen. Vielmehr ist physisches Vermögen entscheidend, Launen der Natur sind meist sekundär. Von Sportklettern ist dann die Rede. Ziel ist nicht etwa ein Gipfel, sondern das Begehen einer Linie durch den Fels im freien Stil, also ohne technische Hilfsmittel zur Fortbewegung und ohne Sturz ins Seil. Dabei gilt das Interesse längst nicht mehr dem einfachsten Weg, sondern vielmehr dem schwierigsten.

So wurde das Menschenmögliche über die Zeit immer wieder neu definiert. Die Routen sind zwar oft kurz, doch der Jurakalk meist glatt und griffarm. An den kleinsten Felsstrukturen werden die steilsten Felsen erklettert, um dann unspektakulär auf einer Fluh zu enden. Grosse Anstrengung, kein Gipfel – es drängt sich die typische Aufwand-und-Ertrag-Frage auf. Doch Sportklettern ist eine moderne Sportart und als solche unter der ebenfalls modernen Erkenntnis aufgewachsen, wonach der Weg das Ziel ist.

Als die Kletterwelt nach Basel schaute

Ende der siebziger Jahre erlangten die Basler Flühe den Ruf von schwierigen Herausforderungen und erregten so das Interesse der besten Kletterer weit über die Landesgrenzen hinaus. Mitte der achtziger Jahre beherbergte das Chuenisbärgli am Blauen die damals schwierigste Sportkletterroute der Welt, als der französische Spitzenkletterer Antoine LeMenestrel die Route «Ravage» erstmals beging und mit 8c bewertete, einem neuen und welweit noch nie erreichten Schwierigkeitsgrad.

Ein anderes Stück Fels, das durch seine Bekletterung weltweite Beachtung erlangte, ist an der Tüfletenflue, oberhalb Dornach. Dieser Rund dreissig Meter hohe Felsriegel enthält einen Überhang, der glatter nicht sein könnte und daher nicht gerade einladend für Kletterer wirkt. Dennoch, oder gerade deswegen, nahm der Basler Kletterer Eric Talmadge 1987 die Herausforderung an. Erst im Jahr 2001, nach unzähligen Versuchen verteilt über 13 Jahre, gelang ihm die Erstbegehung der Route, die episch «Im Reich des Shogun» heisst und bis heute erst eine einzige Wiederholung durch Adam Ondra gesehen hat – dem derzeit wohl stärksten Kletterer der Welt. Der Tscheche verbindet das Klettern mit Lauten der Anstrengung und Leidenschaft, die jedes Tennis-Gestöhne wie ein verhaltenes Räuspern erscheinen lassen.

Das Video zeigt Adam Ondra vergangenen Frühling bei der Erstbegehung der neo-schwierigsten Route der Welt, mit dem noch epischeren Namen «Change» und dem neuen Grad 9b+. Ondra gibt darin Einblick in die teifgreifende mentale Auseinandersetzung, welche dieses Projekt ihm abverlangte.

Spiegelbild des Lebens

Vom «Projektieren» reden die ambitionierten Kletterer, wenn sie die gleichen Felsmeter immer und immer wieder versuchen und einstudieren, auf der Suche nach Lösungen, um die oft komplexen Bewegungsabfolgen zu meistern. «Mensch gegen Fels», sagt der Basler Kletterer und Szenenkenner Max Mittmann treffend. Laute der Verzweiflung, wenn der Durchstieg immerzu misslingen will, hallen durch die herbstfarbenen Jurawälder, jener stummen Zeugen, die schon so vieles gesehen haben und auch einen abschmierenden Kletterer unkommentiert belassen.

Es seien ehrliche Auseinandesetzungen mit der Natur, wenn die Gravitation einem den Weg weist, meint Mittmanns Sicherungspartner Gusti Gams. Ein Spiegelbild des Lebens. «Letztlich fügt sich doch alles der Gravitation, nicht wahr?», sagt Mittmann mit nachdenklichem Blick in den Wald. Wir befinden uns an der Falkenflue, unweit des Denkmals, das an den verheerenden Flugzeugabsturz von Hochwald erinnert.

Umso befreiender sei das Gefühl, wenn man schlussendlich unmachbar Geglaubtes meistern, eine Felswand bezwingen, sich der Gravitation widersetzen, und schliesslich einen Schrei der Befreiung über die Baumkronen senden kann. Mittmann und Gams wissen wovon sie sprechen, sie haben an der Falkenflue schon viel geklettert.

Willkommene Aktiv-Erholung

Eine grosse Anzahl gemässigter Klettertouren gibt es im Basler Jura auch, und manch eine lokale Kletterikone erinnert sich gerne an ihre erste Felsfahrt am Gempen, Schauenbergerflue, Pelzli, Falkenflue und wie die Felsen sonst noch so heissen. Zum Beispiel Michel Steil, ein oft gesehener Gast an den hiesigen Felsen. Im Alltag ein viel beschäftigter Verkehrsplaner, schätze er den enormen Kontrast, den ihm das Klettern gibt. Steil klettert wie er heisst, ja sogar steiler, vielleicht sogar am Steilsten und brüllt voller Enthusiasmus aus der Wand: «Hier geht es nicht mehr um Exceltabellen und Tarifverbünde, es zählt nur noch der nächste Griff!»

Steil ist nicht der einzige, der jenen Kontrast zu seinem Berufsleben sucht. Er will auch Prominente kennen, die den Felsen verfallen sind, nennt aber keine Namen. Nur so viel: Politiker, Akademiker, Ärzte und SRF-Meteorologen seien regelmässig an den Basler Felsen zu finden. Und nebst stressigem Alltag teilen sie dann alle Eines: das Verlangen nach dem nächsten Griff.

Apropos Restverwertung…

…habe letzten frühling eine ebensolsche am Steineggblock auf der Seetalhöhe gemacht. gänzlich unverfänglich… es handelt sich nämlich um zwei nette Boulders. Also bitte kein Geschrei wegen Bohrhaken, kreuzen von Routen und dergleichen. Wobei, wenn ich mir das so recht überlege, hmmm. also erst musste ich ein hölzernes Podest zimmern (Sturmholz aus dem Wald, von Hand gesägt notabene) um uns Blockspechte vorm Absturz in die finstere Höhle zu bewahren (gerne geschehen Richi. Und ja, s’hebt würklich) und zweitens werden zwar keine Routen gekreuzt aber immerhin einer damit einen erweiternden Einstieg (aka Sitzstart) spendiert, nämlich Andis, mittlerweilen doch auch schon in die Jahre gekommenen, “Zerreissprobe”. Und für die wirklich starken Mädels & Jungs bleibt bestimmt noch eine Möglichkeit zwischen der “Sitzprobe” und der “Brückenbauer”. Alors, allez les bloquers jurasiens!

Restverwertung

Bei den neuerlichen Gimmeltrips mit Andy mussten wir feststellen, dass dort einige neue Linien entstanden sind welche sich unserer Meinung nach etwas zu fest zwischen die bestehenden Klassiker zwängen.

Erstbegehungen sind natürlich ein integraler Bestandteil der Kletterkultur aber es scheint mir, dass viele dieser neuerlichen Schöpfungen nur der Beschäftigungstherapie oder Selbstbestätigung dienen. Irgendwann muss sich jeder Kletterer damit abfinden, dass der Felsen abgeklettert ist oder die verbleibenden Touren einfach zu schwer sind.

Unglückliche Beispiele gibt es auch im Jura genug. Der Barbarella-Linkseinstieg, der 3-Bolt-Krüppel rechts von der Angensteiner (Schaue), die missglückte Traumtour visavis von Speckschwarte oder auch der Muggenberg könnten hier namentlich genannt werden.

Falls jemand im Jura eine wunderbare neuen Linie entdeckt ist dagegen wenig einzuwenden aber in den traditionellen Gebieten bitte nur mit Zurückhaltung und sobald wie möglich mit Klebeanker nachrüsten. Kombis bitte nur ohne neue Haken zu bohren. Nicht dass an der Falken eines Tages mehr Eisen hängt als an Ghadaffis Revers oder der Gempen ein Plastikgebiss bekommt wie die Fahrnernzähne. Merci.

La belle Amour

Heute konnte ich die gut 40 Züge der neuen (?) Kombi an der Falke aneinander hämmern. Man beginne mit dem L-direkt Einstieg und klettere zum Belle vie Raster, danach Belle vie bis oben. In den Worten des grossen E. Friedli, einem der Erstbegeher der Stockhorn-Bietschhorn Gesamtüberschreitung ausgedrückt: “Ein Feuerwerk erlesener, rassiger Kletterstellen”. Für die “8c” reicht es NICHT, da der Raster zu gut ist. Ich brauchte aber mehr als viermal so viele Versuche wie für die L`amour direkt, obwohl schon bald einmal mehr als zwei drittel der Züge zusammengehängt funktionierten. Der Zug Nr. 26 wurde zu einem Waterloo für mich  mehr als 12 mal war dort meine Ausdauer am Ende. Heute war es beim zweiten Tagesversuch schon die Nr. 27 und dann im dritten Go konnte ich endlich eine Odyssee abschliessen. Da der steile Michel heute, die Bamboo nach einem harten Arbeitstag rigoros wegstromte durfte ich zum ausklingen dieses schöne Türchen auch noch klettern, nur um zum Schluss mit dem Urklassiker Zelot einen weiteren schönen Falketag zu vollenden.

La belle vie

Obwohl es schon fast der ganze Jurabogen erfahren hat soll es hier nochmals erwähnt sein. Heute konnte ich mir mit dem Durchstieg des Tönderklassikers einen grossen und ziemlich nutzlosen Traum erfüllen.

Ich kann nur bestätigen, dass belle vie mit Ihren weiten und dynamischen Zügen im Jura zum Besten gehört und trotzdem hat es sieben Jahre gedauert bis wieder einmal ein Jurassier die tour hochstromt (oder ?)

Obwohl der Durchstieg heute problemlos gelang muss ich zugeben, dass mich die Tour physisch und psychisch an die Grenzen gebracht hat. Aber so soll es doch auch sein nicht?

in dubio pro reo

Vom saumadigen vorsitzenden Richter Dr. Maximus von- zu- & mit Mann vom Bezirksgericht Jura Basiliensis wurde ich zu einer Stellungnahme über meine kürzlichen, höchst verabscheuungswürdigen Taten am Arête spéciale am Raimeux und am Pfeiler in Balsthal aufgefordert.

Der Tatbestand ist ja erwiesen (ja, ich gebe die Taten zu und erhoffe damit eine Minderung des Strafmasses durch Kooperation) und daher die Faktenlage an sich recht kurz:
Arête spéciale: free solo onsight (ja, stimmt wirklich, diesem Objekt habe ich tatsächlich noch nie etwas angetan in meiner ganzen felskriminellen Karriere!) in 17 min 26:65 sec.
Pfeiler in Balsthal: free solo in 31 min. 16 sec.
In beiden Fällen habe ich mich hin- & davongeschlichen per Veloziped.

Zur Anklageschrift des Staatsanwaltes Dr. Basil Jurassier:

Er wirft mir, dem Angeklagten, in höchstem Masse niedere Beweggründe vor, zusammen mit der akuten Gefährdung Jugendlicher durch Nachahmung, Eitelkeit, generelle Verharmlosung von potentiell lebensbedrohenden Gefahren sowie Kaltblütigkeit, mit der ich die genannten Taten begangen habe. Im Speziellen am Arête Spéciale wirft er mir zudem vor, das Objekt ohne die geringste Warnung hinterhältig angeschlichen zu haben und in so kurzer Zeit bestiegen zu haben, dass es keine Chance auf angemessene Notwehr gehabt habe. Im Falle des Pfeilers von Balsthal anerkennt er mindestens meine hehre Absicht, das Objekt durch eine vorhergehende, eingehende Besichtigung vor meinen eigentlichen, kriminellen Absichten gewarnt zu haben.

20120505-233341.jpgDa ich meinen Pflichtverteidiger in den dunklen Canyon der Tannenfluh geschickt habe, halte ich das Plädoyer an dieser Stelle selber:
Die Anschuldigung der Nachahmergefahr Jugendlicher will ich nicht gelten lassen, waren es doch mitunter gerade die jungen Speedtäter Jonas, Severin und Janis, die mich, mindestens zum Teil, zu diesen Taten angestachelt haben. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass jene Tat am Arête spéciale von Jonas und Janis in leicht anderer Form, nämlich mit durchlaufendem Seil, mittlerweilen in noch kürzeren 12 min. 53 sec wiederholt wurde! Die Anschuldigung der Eitelkeit muss ich wohl, wenn auch ungern, akzeptieren, wogegen ich jene der Verharmlosung potentieller Gefahren weit von mir weise: die Art der seilfreien Besteigung (zu Englisch: „the art of free soloing“) praktiziere ich sporadisch schon seit über zehn Jahren in der Region Jura Basiliensis, weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es ist dies ein Prozess, indem der Täter reift und somit das Risiko für Tatobjekt und Täter zugleich auf ein, mindestens aus meiner Sicht, vertretbares Mass reduziert. Es ist folglich nicht so, dass potentielle Täter einfach eines Morgens erwachen mit der Absicht eine derartig hinterhältige Tat zu begehen.
Ein Faktum, dem, aus meiner Sicht, der Staatsanwalt nicht genügend Beachtung beigemessen hat, ist die Tatsache, dass gerade für alternde Täter wie mich diese Form der Ganzkörper- & Geisttaten eine enorm wohltuende Wirkung auf die Physis sowie eine erlösende auf die anscheinend in Mitleidenschaft gezogene Psyche hat (ich habe schon Aussagen wie Midlife crisis gehört…) und zwar dadurch, dass nicht ein Niederringen des Opfers unter tagelanger Belagerung und masochistischer Schindung des eigenen Körpers nötig ist, sondern es eher die Wirkung eines gemütlichen, sonntäglichen Ausflugs, vergleichbar mit einem Nachmittag in der Badi, hat.
Bedingt durch die nachlassenden Kräfte werde ich wohl vermehrt nach Taten suchen müssen, die einerseits ebendiesem Umstand Rechnung tragen und aber andererseits Komponenten fördern die dem Alterungsprozess weit weniger unterliegen.

Aus all den oben genannten Gründen plädiere ich auf Freispruch für den Angeklagten (aufgrund von Unbelehrbarkeit…). Möge sich das Gericht nun zur Beratung zurückziehen und einen fairen Schuldspruch fällen.

Ein letztes Wort noch von mir, dem Angeklagten. Ich bitte gnädigst: in dubio pro reo.

Zwischen Graviton und Higgs-Boson

Man schreibt das Jahr 2010, als ich zum ersten Mal das Max’sche Projekt an der Tüfleten anteste, das gleich anfängt wie der “Eisbär am kalten Polar”, am Ende aber über die markante Headwall aussteigt. Nach reichlich Getüftel gehen dann irgendwann alle Züge, aber ein brachialer Dynamo will nur manchmal und auch nur isoliert klappen. Grösse ist hier kein Nachteil, ein Längenzug wie aus dem Bilderbuch. Die Tritte hierzu findet man allerdings in keinem solchen Buch…
2011 probiere ich es ab und an, doch zuwenig konsequent bzw. mit ungenügender Fitness. Beim Dynamo ist spätestens Schluss.
Dieses Jahr bin ich häufiger vor Ort, endlich kriege ich beim Dynamo manchmal immerhin die Griffhöhe hin, doch zum Teil greife ich daneben oder kann die Zielleiste einfach nicht halten. Langsam aber sicher könnte es klappen, doch langsam aber sicher wird es auch Sommer.
Samstag 21. April: Der Tag fängt wenig glorreich an, beim ersten Versuch zwickt es im Rücken und danach schmerzt es anständig. War’s das jetzt? Nach einer Julia-intensiv-Kur kann ich aber weitermachen. Zwei weitere Versuche enden so wie die vielen zuvor – im Seil. Beim letzten Versuch ist es kalt und windig. Mir frieren an der Schlüsselstelle die Finger ein, doch aus unbekannten Gründen hänge ich plötzlich an der Zielleiste, verblüfft vom Lauf der Dinge. Die nächsten paar Züge über die Platte verdienen das Prädikat „AOC Tüfleten“: Heikel, plattig, abschüssig. Mit vereisten Fingern nicht so doll. Irgendwie rette ich mich dann zum Glück drüber, so dass dieses coole Teil nun endlich eine Begehung hat.
Jonas himself ist danach dir Tour ausräumen gegangen, um einen Eindrück zu kriegen (und natürlich um sich ein paar Tage ausbouldern zu ersparen ;-)). Fazit: Gefällt ihm auch!
Zum Routennamen: Es musste ja irgendwie zum Gebiet bzw zu der Route passen. „Zwischens“ gibt es ja eine Menge an der Tü, jetzt also noch eines mehr. Das Higgs-Boson, das man derzeit am LHC in CERN sucht, wie auch das Graviton haben mit der Gravitation zu tun, passt also irgendwie zum Klettern.
Wie schwer ist es nun? Für 8a+ zu schwer und für 8c zu kurz. Entweder 8b oder 8b+, ich tendiere zu letzterem, weil ich alles in allem viele Tage habe probieren müssen. Falls anderen der Crux Dyno allerdings besser liegen sollte oder ich einfachere Beta übersehen habe, dann könnte ich mir auch gut 8b vorstellen.
Nächste Woche soll es 25 Grad werden, bin froh muss ich nicht mehr hin… 🙂 PS: Fast hätte ich es vergessen, Danke an Max für’s Einrichten!

 

Der Bubentraum von Eptigen

Es gab sie mal wie Sand am Meer,
doch diese Zeiten sind nicht mehr,
Eher glichs dem Meer am Sand,
als da eine Säule Stand.

Endliche Schönheit, unschuldig steht sie da,
wie die Nase der Kleopatra,
Besonnen geformt und vergänglich,
Drum der Beschluss: da hoch will ich!

So ward geklärt was nicht konnte ruh`n,
Die Frage nach dem Ei oder dem Huhn?
Nicht doch, ein viel stärkeres Verlangen!
Die Eptiger Säule ward heuer begangen.

Kürzlich packten zwei Träumerbuben die Gelegenheit beim Schopf und kletterten was nur jenen vorbehalten ist, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind – will heissen am Montagnachmittag in Eptingen. Die sagenumwobene Säule, deren Wesen bisher so wahrscheinlich wie jene des Yetis im Tibet gehandelt wurde, stand tatsächlich da und lud zum klettern ein. Allfällige Stabilitätsbedenken wurden wissenschaftlich mit dem Mor`schen Spannungskreis geklärt ehe zum ersten Pickelhieb angesetzt wurde – unter wehmütigen Blicken zahlreicher Hobbyfotografen, die den Weg von nah und fern auf sich nahmen um sich ein Bild dieses einmaligen Naturspektakels zu sichern. Nicht jeder sah sein Sujet durch die beiden raspelnden und schnaubenden Gorillas mit Eisgeräten bereichert.

Strangers in the night…

in finsterer Nacht
Grottenolm

…der kantonale Gamsschutzbeauftragte E. Weibel erschrak nicht schlecht, als er heuer spät mit seinem besten Freund Hasso Gasso ging im verschneiten nächtlichen Wald: Ein fades Licht in finsterer, vor Eiseskälte erstarrter Grotte, ein Fabelwesen, mit langen spitzen Klauen, fledermausgleich an der Höhlendecke, kraftvoll und doch schnaubend ob unmenschlicher Anstrengung, ein Bild, alptraumhaft und faszinierend zugleich… die Nackenhaare von Hasso stellten sich auf, das gute Tier verstört von diesem Unterweltdämon, und leise machte Weibel kehrt, schnell hinein in die gute Stube des “Hotel zum Bad”, unwissend ob Halluzination oder Wirklichkeit…

Tüfleten revisited

Nach ca 2 Jahren pause ging es heute bei eher kühlem wetter wieder mal an die tüfleten. Nach dem einwärmen wollt ich schnell das dach reissen und dann was schweres probieren. Aber hoppla beim zweiten bolt war schluss , alles austeigen! in den wäldern sah ich beim 3ten die bäume nicht mehr sondern sterne. ebenso die reve welche mir schon beim zweiten haken französische alpträume bescherte.

So ergeht es einem wenn zu lange im süden der egozentrischen vergnügunssucht fröhnt und den ernst der basler jurakletterei vergisst. vielleicht ist es zeit mir mal ein schweres tüfletenprojekt zu suchen und daran zu wachsen. so was im bereich 6c…

noch nicht verdorben zeigte sich dominik erni welcher schnell die wälder und das cäsium hochriegelte. der kann es eben noch.

Abschied von der Falke

Heute ist es passiert! Mit Rene pilgere ich – wie jeden Montag – zur Falke hoch. Die Vorfreude ist riesig aber umso grausamer die Realität, der wir direkt in die Augen sehen müssen. Die Belleviewand, die Bornwand – vieles ist jetzt nass geworden. Es ist also wieder soweit: Es will Winter werden. Die Eggfluh ist ganz leicht weiss! Ein eiskalter Wind wischt meine dicken warmen Krokodillstränen aus dem Gesicht.
Ein Jäger aus Duggingen will zwei eigenartige Gestalten gesichtet haben. Sie wandern unruhig in den Alleen – wenn die Blätter treiben…

November 2011 RIP

Die meisten von euch werden ihn wohl irgendwo tief unten im keller vergessen haben. Nein, nicht den kletterdrang sondern den regenschirm! Der vielleicht beste november aller zeiten hat ein ende gefunden und wird von einem nassem dezember abgelöst.

Die saumaden haben es ordentlich krachen lassen! Grossandrang am balmchopf und in soyhieres. Dominik Erni darf man zu Ringe und somit zu seiner ersten 7c gratulieren und marc urich cruist pfeiffend durch die phantastische dirty boulevard. Vermes wurde noch durch ein superbes neutöurli bereichert und christian bringt sein ewiges soyhieres projekt zu ende.

Schön war es, aber wer gemeint hat das sei normal und würde ewigs so weiter gehen hat sich geirrt…  leider.

Paradis sur la terre…

…das war heute Nachmittag für mich an der Falkenfluh. Bei goldig beleuchtetem Wändli konnte ich durch die Paradistour hoch riegeln. Nachdem der gesamte untere Teil mit der Präzision einer Rolexuhr im 7-stelligen Preissegment abgelaufen ist, bleiben die Finger der rechten Hand auch an der Leiste nach dem brutalen Stretcherzug kleben und ich muss am grossen Rastpunkt verwundert feststellen, dass ich das Atmen vergessen habe – dies trotz Töbis eindringlichen rufen, dies doch bitte normal zu tun…
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich wieder genug Luft in den Lungen um den zweiten Teil wegzuhämmern. Die Art und Weise dieses zweiten Parts hat allerdings wenig mit der Rolexuhr von vorher zu tun – vermutlich eher mit der Schlacht zu St. Jakob?
Vor einem Monat war ich zum ersten Mal im Paradis – heute kann ich sie überglücklich wegstromen – gesichert und perfekt motiviert von Töbi Erzbi – Thanx! Dies freut mich umso mehr, als dass ich in jüngster Zeit vermehrt mit „Schwachnasenschlumpf“ begrüsst wurde von einschlägigen Szeneninsidern. Schwachnase hin oder her – am Mittwoch den 23.11.11 lade ich die Schlümpfe gerne zu einem „Heisse Moscht & Co.“ trinken ein. Ab 19h30 Uhr an der idyllisch gelegenen Giornicostrasse 5 direkt hinter der Shelltanke. Bitte kurz eine SMS wer kommt, damit ich richtig einkaufen kann. Ich freue mich auf euer Kommen.

Topos – Soyhières und M

Aktuelle Topos von Soyhières und ‘M’ mit allen Kombis auf http://verticalsoul.blogspot.com/.

In Soyhières gibt’s am grauen Pfeiler rechts von ‘Delicatessen-Directe’ neu ‘L’âge d’or’ 7b/b+, mit Verlängerung bis zum Top 7c. Und weiter ‘As d’or’ ca. 7c+. Und ganz neu die boulderige ‘Septième Sens’, etwa 7a+, welche den Einstieg mit ‘Cinq plus’ teilt.

Von Monstern und letzten Klettertagen

Heute war Highlife am Rappenfels. Stöffel konnte mit Voici eine grossartige 7c abspitzen. Angedenk der Tatsache, dass der gute Mann am Montag den Ernst der Arbeitswelt kennen lernen wird, soll es vereinzelt Stimmen geben, die es auch als seine letzte 7c ansehen. Dito mit Jungstar Steil, er ist zwar an der Voici im 2. Go haarscharf gescheitert, konnte danach aber NTM noch haarschärfer nicht flashen – dies obwohl sein heisser Kampfesatem die Kupferatome der Umlenkung bereits angeregt hat, sodass sie fröhlich herumgehoppelt sind an ihrem Haken. Genau so fröhlich wird er ab Dienstag mit satten 100% fortan den Verkehr in und um Basel neu planen und lenken – danke Michel aber wehe es gibt mal Stau!
Mir gelingt eine halbe Nachtbegehung der Route mit dem wunderschön klingenden Namen Kakmonster (Danke) im 4. Go, welche im Gegensatz zu Vögele flieg, das 8a auch verdient hat. Gesterntags konnte ich, komplett ferngesteuert von Stöffel das Voici flashen nachdem ich das Vögele flieg hochgeflogen bin. Ich würde dem 7c/c+ geben. Hier noch eine alte Bergführerweisheit für den weiteren Berufsweg von Stöff & Steil:

So schuftet mir nicht allzu viel
dann bleibt der schöne Kletterstil
und Bauknechts Küchen können warten
so auch der Zwerg im Schrebergarten
sonst wird das nix mit diesem Strom
und der gehört zum guten Ton
was zählt ist nicht der Sportiwagen
die Welt braucht Starkstrom Felssaumaden!

21`25“

So der neue Speedrekord am Welschenrohrwändli. Jahrelang waren es die zwei Ultragurus Max und Tom, welche die absurde Zeit von gut 27 Minuten für sich beanspruchten. Von vielen Aspiranten habe ich schon hören sagen, dass sie in unruhigen Herbstnächten einsam durch Alleen gewandert seien und sinniert hätten wie es denn möglich sein könne… Selbst Hardmovers wie Chris oder Youngster Egli sollen schon unruhige Blicke zur mächtigen Steilwand geworfen haben. Aber niemand ist je hochgestiegen.

Ausser heute: mit Alpine Stöffel bin ich zum Einstieg marschiert – mit schweren Schritten und ernsten Mienen, noch die harten Worte von Maxe im Ohr” Exen vorhängen!! Spinsch!! – niemals”. Der erste Go dauerte satte 50 Minuten – schwer schnaubend steigen wir oben aus und betrachten mit grossen Augen die Ziffern der Stoppuhr, welche eine klare Sprache sprechen mit uns.

Nach einer Pause und einem intensiven Debriefing auf einer mental psychogenen Metaebene starten wir nochmals. Das Seil schneiden wir auf ein Minimum (wir sagen niemandem wie lange – ätsch!), die Sicherungstechnik wird diametral minimiert – 3,2,1 Stöffel zählt mich an – GO! Das Wändli donnert an uns vorbei – wie ein Jura-TGV düsen zwei eigenartige Felsfrösche schnaubend und prustend das sonnige Wändli hoch. Atemlos liegen sie kurze Zeit später im Wald oben und freuen sich riesig über die neu gelungene Zeit 21`25“. Als auf einmal der blaue Gleitschirm mit Altmeister Maxe dran über dem Wändli erscheint, bekommt die ganze Szenerie etwas leicht Absurdes – GO! GO! GO! ruft es aus der Luft.

Schmunzelmonster

Gestern konnte ich bei perfekten herbstlich kühlen Bedingungen das Schmunzelmoster hochhämmern. Wunderschöne kräftige Züge, ein Rastpunkt mit grossartiger Aussicht und dann ein giftiges Abschlussbülderli. Trotz der flutartigen Regenfälle vom Mittwoch war jeder Griff perfekt trocken – ein Dank an das Falkenmonster!

Biene im Pumpwerk?

Hat denn die neue Kombi am Balmchopf schon einen Namen – wie wärs mit Biene im Pumpwerk (Hirnspinne, dann Honigpumpe am Arbeitsplatz) durchaus lohnend, ca.7c). Das sanierte Art Déco mit der neuen(?) Verlängerung bis ganz oben konnte ich vor ein paar Tagen an einem wunderbaren Herbstabend klettern – für mich ein klares 8a Türli mit einem genialen Schlüsselzug – mir persönlich recht egal ob der nun wirklich vom lieben Gott gemacht wurde oder nicht… (-:
Da ich gestern am Abschlussgriff vom Schmunzelmonster zweimal abgepfeffert bin, möchte ich von erfreulicheren Dingen, wie der erfolggekrönten Damenbegehung des Fingerkillers Philou durch Bella Julia erzählen. In gewohnt überlegener Dominanz hat sie das Türli lautlos weggestrom. Weniger lautlos waren die erfolglosen Versuche von Stöff und Steil in der Schmetterling im Paradies – dafür konnte Steil endlich die alte Rechnung mit Kopftänzer ins reine bringen.

Ueberschreibmodus funktioniert in Eptingen nicht…

Unter ‘Optionen’ kann man in Microsoft’s ‘WORD’ per Häkchen den ‘Ueberschreibmodus’ aktivieren. Und siehe da, wenn man den Cursor an den Anfang eines Textes stellt, ist dieser – schwuppsdiwupps – überschrieben. Beim Klettern gelingt das nicht. Da kann man keinen Cursor mehr zurück an den Anfang setzen oder richtig gesagt: Das Rad der Zeit zurückdrehen. Und beim Klettern gilt auch keine Software sondern das richtige Wort. Tatsache ist einfach, dass ein ‘TNT 8c’ in Eptingen nicht als Neutour existieren kann, da es diesen Climb bereits seit Mai 2007 gibt und vom Freiburger Strombündel Johannes Pohl als ‘Am Steilsten und Geilsten 8b+’ durchstiegen worden ist. Und das ohne zusätzlichen Zwischenhaken. Somit wurde von Robert lediglich eine bestehende 8b+ wiederholt, was an sich eine tolle Sache ist, aber angesichts des gestarteten Medienrummels um eine allfällige 8c-Erstbegehung betrüblich wirkt. Obwohl Robert verschiedentlich auf den Umstand hingewiesen wurde, sind die News und Videos nach wie vor online aktiv und so wird es wohl nicht verwundern, wenn eines Tages in einem neuen Klettertopo über das Basler Jura von einer ‘TNT 8c’ geschrieben sein wird. Kleiner Tipp – nicht nur an Robert: Vor einer “Erstbegehung” vielleicht mal die Locals fragen, was denn so in einem Klettergebiet läuft…

Und action…

Heute war die Delegation Jonas (mit Schnauz), Mathias Meier (Dreitagebart) und Samuel (ohne Schnauz) an der berüchtigten Chestelenfluh um die einzige wirkliche Route dort zu probieren. Und siehe da, trotz der sintflutartigen Niederschläge präsentierrte sich das Gestein knochentrocken bis auf den letzten Griff. Da soll mir mal einer erklären! Vielleicht liegt es daran, dass die Fluh mit genügend Sika komplett versiegelt wurde.

Es erstaunte auch, dass die Tour mit allerlei Schlingen behängt und mit Magnesium überhäuft war. Ebenso Mikes Bouldertraverse. Das neue Modegebiet?

Grund zum Staunen gab auch das Wiedererscheinen des verlorenen Sohnes Oliver Zgorelec welcher wieder im Jurabogen sesshaft ist. Von Wiedererstarken kann keine Rede sein denn ich nehme an er ist immer stark geblieben! Jedenfalls deutet seine enorme Lockerheit im B2 daraufhin. Saumade!

Erwähnenswert wäre vielleicht auch noch die Erstbegehung von Robert Jasper in Eptingen. TNT soll mindestens sicher auf jedenfall bei 8c einchecken. Mit tools und fersensporn aber vielleicht auch einfacher…

Fièvre d`Aventure (7c)

Ein neuer Klassiker sei geboren an der Falkenfluh: Man steige die Fièvre de voyage bis zum fünften Haken, quere dort scharf nach links in eine brüchige gelbliche Wand. Einer unheimlichen gelben Schuppe folgend erreicht man nach einem ordentlichen Runout einen Haken. Ein weiterer Haken führt schliesslich in die gefürchtete Headwall: Zwei minimale, dünne Sanduhren (rote Schlingen) mögen dort auch weiteren Aspiranten Hoffnung spenden, und sie gesund zur goldenen Kette ganz oben am Fluhkopf führen. Die beiden roten Schlingen müssen verlängert werden wegen der Seilreibung. Erfrischendes, kleines Abenteuer für Falkenfluhliebhaber…

Wertsteigerung für Fiesta / Calypso

Nachdem der Ausstieg von Fiesta / Calypso von allen unnötigen Griffen befreit wurde hat sich gestern das Jura Expertenteam um Martin Stork aufgemacht um die Situation vor Ort zu begutachten.

Dem Experten ist dabei auch gleich die Begehung gelungen und man darf den weiteren Wiederholern zu ihrer ersten richtigen 7b / 7c gratulieren.

Alle andere müssen sich leider nochmals hochwürgen….

Alte Technoklassiker mit gurkigem gehake im Basler Jura…

..werden ja immer seltener wiederholt… drum war es wieder ein mal Zeit, ein paar von ihnen mit blitzglänzendem geringe auszustatten und freizuklettern… so geschehen z.B. an der Falkenfluh im letzten Sommer, rechts von Super Sonic: Nature Boy, bis zur ersten Umlenkung ca. 7a, oben raus Projekt (freigegeben). Oder vorgestern am Gempen: Links von Hilti killt di die beiden Routen Lini und Ballini (ca. 6a), und rechts vom Wabbler das ernsthaft an Claret erinnernde Powerdächlein Misty Flip… Avis aux amateurs de l’escalade!!

Rainclimbing Atlantis in Suäier

Gestern Mittwoch konnten der starke Sämi und der dicke Jonas bei Regen und Wind das wunderbare Türli Atlantis wegspitzen. Nach langem hin und her haben wir definitiv zum schön glänzenden Grad 8a gegriffen und uns auch sogleich noch ein wenig herzlicher auf die Schultern geklopft. Es ist Sämis erste 8a – aber nicht seine letzte. Gratulation!! (Aber Lotti wartet totzdem!). Das unglaubliche Nachwuchstalent „Sämi the Säm“ ist unter den Fittichen des Bergungeheuers Jonas Schnauzbart gross geworden und es wird viel erwartet von ihm – sehr viel! Um den Tag geeignet abzurunden wird die Route Public Domain noch nachgeworfen. Letzten Sonntag habe ich Christian alias Chris Freak getroffen in Suäier. Er hat mit einer ordentlichen Erstbegehung seiner Neutour ADRIFT (8a+ bloc) schwer beeindruckt. Martina konnte ihr Projekt l`Aventure ebenfalls wegdrücken. Ein Bravo den beiden Turteltauben – weiter so.