Da geht man also an das neu besonnte Ramstel-Juwel und möchte sich in der Ich bröckle also bin ich einwärmen. Diese an und für sich total gemütliche und bombig abgesicherte Route hat aber so seine Tücken: Nicht nur, dass sie bei jedem Move eindrücklich zeigt, dass sie ist (gem. Jöni bin ich zudem diesbezüglich eh der grosse Abräumer am Fels), zwischen dem 3 und 4. Bohrhacken darf man auch noch wählen, ob man durch Brennesseln oder einen Dornbusch kraxeln will. Obwohl ich die ca. 16,7 Tonnen lose Griffe und Tritte runtergelassen habe deshalb mein Tipp: wer seinen Kletterpartner behalten will, soll woanders aufwärmen.
Neue Moves am Chuenis
Gestern wurde der Chuenis-“Berg” um ein paar neue feine Moves bereichert: In herrlicher Linienführung zieht “Dr King vo Allschwil” durch die stotzige Headwall knapp rechts von “c’a joue, c’est clair”. Nach friedlichem Start gehts über Poserkreuzer und Kratzerlöcher zum kultigen Auflegerfinale kurz vorm Umlenker. Feinster Fels, kein bisschen mehlig, Prädikat: “Edle Ware”… Die Facts: 3 Bolts, 11m, ZS (ca. 7b). Go for it!
Chuenisberg – Brutalus und Extrabreit
In den hitzigen Sommertagen erhofften sich Marc und ich vom Chuenisberg noch em ehesten erträgliche und erfolgsversprechende Rupftemperaturen. Spät unterwegs liessen wir den Aufwärmer gleich weg und stromten gleich im Brutalus los. Eine typische Cheunisroute, in der man mal gleich zu Beginn heftig losstromen muss. Ein geschickter Eindreher, beim dems im linken Meniskus “angenehm” zu ziehen beginnt (dieses angenehme Ziehen kann dann auch durchaus ein paar Tage anhalten), stellte sich als ideale Lösung raus. Nach einem guten Rastpunkt in der Mitte führen schöne Züge entlang eines Risses zur Umlenkung. Nach erfolgreicher Begehung beim nächsten Besuch zusammen mit Max stiegen die Ansprüche: In guter Boulderlaune wagten wir uns in “Extrabreit im Engpass ” – und wenn wir ehrlich sind sahen wir darin sehr sehr alt aus. Planlos hingen wir im Seil und konnten uns mit vollem Seilzug gerade knapp an den Griffen des üblen Einstiegsboulders halten. Technischer und kraftmässiger K.O.! Ist diese Stelle jedoch geschafft, wird man voll entschädigt: wunderschöne Züge an guten Griffen führen genussvoll zur Umlenkung. Obs nun eine lohnende Tour ist oder nicht haben wir uns danach auch gefragt…
Zebrakante im Pelzli
Schon ganz früh im Frühling hab ich diese Maxkreation ernsthaft angegriffen, aber kurz nachdem Max die Route erstbegangen hatte wurde sie von einem Killerameisenstamm befallen – diese haben sich entschieden exakt ganz genau auf der Kante in Millionenscharen auf und ab zu kriechen (obwohl ich ihnen klar gesagt habe, dass das meine Kante ist!!)- in todesverachtender Kühnheit hab ich natürlich weiterprobiert, aber so schnell ich auch alle Ameisen mit dem Pulli von der Kante auf den armen Sicherungsmann geschlagen habe, immer waren sie schneller als ich wieder an den entscheidenden Griffen… Nachdem sie mir dann ein Bein und Teile des Elephäntli abgebissen hatten, hab ich entmutigt von diesen Verlusten aufgegeben.
Gestern im schönsten Sonnenuntergang wars dann dafür so weit: ich konnte die komplizierte und anstrengende Kantenschlüsselstelle durchstromen und über die Kante gen Himmel zum von mir gesponserten Umlenkungskarabiner Klettern…
Noir c’est noir: Wieder gescheitert!
Heute wurde auch mein ungefähr 33ter und 34ter Versuch in Noir am Chuenis abgeschmettert! Nach langem Kampf hab ich alle Schlüsselstellen niedergewalzt nur um dann am letzten Zug zu scheitern und in die tiefen des Chuenis zu stürzen…
Mysophobie 7c (Ramstel)
Schon ganz früh im April bin ich einmal voller Vorfreude auf diese tolle Linie an den Ramstel gefahren – wurde aber dort von einem Schild vom Kreisförster Otto Rumpfelsturm verjagt – erst ab dem 1. August dürfe wieder geriegelt werden!
So bin ich eben heute wieder mal den Gempen hochgeradelt mit dieser tollen Route im Sinn – Am Ramstel wurde massiv gerodet, er hat jetzt ein ganz neues Ambiente: offener, heller und wärmer. Die Fluh kommt auf einmal ganz neu zur Geltung und zeigt sich als ein wahres Juwel!!
Mysophobie: Nach einem knackigen Einsteig wartet Genusskletterei, erst im oberen drittel kommt sie dann – die Crux! Eine kleingriffige fingerlastige eher komplexe Stelle in bestem Fels. Grosszügige tolle Linie.
Erstbegehung "Birssau"
Einstieg über Grossbasler Rheinufer nähe Birsköpfli. Dann heikler Quergang durch Cervelatausdünstungen an Bierhenkeln zu Stand am Eisstand… Tief durchatmen, konzentrieren, dann voll dynamisch Sprung in grosses Loch (meistens leider Nass), in diesem verweilen, schütteln bis Johanniterbrücke. Dann genussvoller Ausstieg und ab zum wohlverdienten Bierchen in der Cargobar.
Falkenfluh
Gestern hab ich in der Falkenfluh ein vergessenes Juwel entdeckt. “Baum der Erkenntnis” geht links von “Pi(a)zza Grande” hoch: nach einer etwas luftig gesicherten Einstiegspassage fängt ein abschüssiger und anstrengender Rechtsquergang an, der schliesslich in die kräftige Crux führt. Ein Dessertkreuzzug vom besten beendet diese Crux und führt in die angenehm leichten letzten Züge …
Rechts daneben blitzen nagelneue Haken! – ich finde schliesslich heraus, dass es sich um eine neue 7b handeln soll – von Z. Heizmann. Den Namen finde ich leider nicht heraus – es soll sich aber um tolle Kletterei handeln – so siehts auch aus!!
Und was läuft sonst so?
In der Tüflete ist letzte Woche auch mein ungefähr 68ter Versuch in “Rien sans Soleil” abgewimmelt worden – diese unspektakuläre blöde Saumadenroute wird zu meinem Waterloo!
Da die maxsche Kreation “Zebrakante” im Pelzi von Killerameisen als Strasse benutzt wird, musste ich auf die gegenüberliegende Kante “Imago Spurie” ausweichen. Eine fricksche Linie durch eine überhängende Kante! Nachdem mir ungefähr die Menge M=(0.5 Kühlschrank) Steine ausgebrochen sind und ich das tiefe Tal der Frustration durchschritten habe, habe ich endlich eine ganz feine Lösung gefunden: ein superheikler Riesendyno aus einer ganz absurden Position heraus! Im Durchstieg sind aber bisher alle meine Versuche gescheitert. Ich schätze mindestens 7c – eher 7c+ (?!) Ich warte gespannt auf die Kommentare weiterer Anwärter – zum ausräumen gibts jetzt auf jeden fall nicht mehr viel…
Hochsommer am Balmchopf
Plitschnass und mit dicken Beinen wie die wackeren Giro d`Italia Radler steigen Kleibi und ich von den Velos. Die Felsen glühen in der Sonne!
Nach einem langen und schweisstreibenden, tropfenden Kampf kann ich dann aber doch die Umlenkung von Pil-Pil zufrieden einschnappen lassen. Weite, zum Teil recht komplizierte Züge und eine recht luftige Absicherung machen die Kletterei durch diese wahrlich perfekte Felsmauer zu einem richtigen Erlebnis. Der ehrliche Aspirant lässt selbstverständlich die Finger von der lockenden Wand zu seiner Linken – auch wenn sie ihn manchmal anlacht…
Später entdecken wir noch Volley – eine unbekannte Spitzenlinie mit ganz verzwickten Zügen – ich würde eher von einer 7b reden als von einer 7a+ – aber richtig gut!
Chicken Jack und Eskimo in Oslo
Der gestrige Märchenhafte Tüfletenfrühlingsabend liess nicht nur die vergnügten Sommervögel heller singen – nein! Es wurde auch frisch geriegelt: Der grosse Allroundalpinist Mark klettert den kleingriffigen Fingerkiller Chicken Jack – mit einem eindrücklichen Endkampf über die aalglatte grifflose Kante ins flache Gelände.
Mir gelingt eine Begehung von Eskimo in Oslo mit einer interessanten, vermutlich neuen Dynolösung. Die Züge unter der grossen Schuppe sind einmalig genial und suchen im gesamten Alpenraum ihresgleichen… vielleicht der ausgesetzte Mittelteil in der Grosshorn N-Wand?
Neue Route an der Falke
Megagrip am Pelzli
Die mega guten Verhältnisse am Pelzli haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ich schnell Kill of Rouge abzocken konnte. Anna hatten die Gewissensbisse gepackt. Völlig zu unrecht meiner Meinung nach, dachte sie es wäre zu frech, dieses Rüteli schnell an einem Tag abzuknipsen, deshalb hat sie nach mega gut gelungenem Start, ganz oben, noch schnell ein Griff losgelassen. Mega schad! Aber auch nicht so schlimm, jetzt geht sie halt nächste Woche nochmal schnell vorbei…
überigens auch der Nachwuchs macht auf sich aufmerksam: Luca hat sich heute mit dem Einstiegsboulder zu seinem Projekt dem grossen Dach neben dem Mäteli beschäftigt. Sah richtig souverän aus, ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der kleine Mann gross in die BJ-Geschichte eingeht.
Traversieren…
..im Frühling ist toll. So geschehen z.B. heute an der Tüfleten. Einstieg: Preussriss. Stand 1. Dann Querung knapp oberhalb des Shogun, vorbei an der Umlenkung von Bärni bis zum Stand der Etternellen. Stand 2. Abklettern, heikle Querung der Spielwiesenplatte bis zum Mittelstand vom Rosengarten. Stand 3. Nächste Seillänge über die Töndertraverse. Stand 4. Ein Stückerl abklettern, ums Eck und absteigend nach rechts traversieren bis in die Seidenstrumpfplatte. Stand 5 (beim pausierenden Steuerzahler mit grünem Seil). Als Zückerli noch “Zwischen Mondbein und Erbsenbein”. Stand 6… Wann kann man endlich an die Wendenstöckerl
Frühling…
…da isser ja endlich. Und am letzten Apriltag diesen Jahres war er besonders schön an der Tüfleten mit Kaffeemaschine. Drei neue Freikletterrouten gibts dort, natürlich alles Sanierungen von alten Technoklassikern: Links von “Wolke 7” der “Harrassenlauf” (S), dann unterhalb der Teufelswand den “Kleinen Teufel” (WS) und durch ebendiese die “Variante Teufelswand” (S-) der Route “Astra Eck”. Besonders letztere ist SCHWER zu empfehlen, komplett natürlich und so schöne Züge hätte nicht mal Mike im B2 hinbekommen…
Tüflete
am diestag waren wahrhaftig super bedingungen an der tüflete; da hatten auch die modis gute chancen! judith kletterte souverän pazifer, da hatte ich mich nicht mehr dafür loszulassen. ich ignorierte den tümpel in dem riss und liess diesmal auch am letzten griff der venusfalle nicht mehr los… ob es diesen frühling da nochmals so super klebt?!?!? viel glück und spass am tüfi!
Balmchopf wieder schneefrei…
… allerdings ist vieles noch nass bis sehr nass. Im rechten Teil des Sektors Ringe sifft’s so, dass es übel von der Wand tropft. Die grosse Tanne, die dort einst am Einstieg stand ist irgendwann letzte Wochen umgekippt, weiss nicht was der Anlass war, vielleicht wurde das Wurzelwerk unterspült.